Don’t forget Afghanistan
Als die USA und Nato-Truppen im Herbst 2001 in Afghanistan einmarschierten war dies nicht die erste Intervention im Krisen geschüttelten Afghanistan. Bereits während der Sowjetischen Invasion von 1979 – 1989 trug die USA ihren Krieg gegen den Kommunismus aus, indem Sie Waffen an islamistische Widerstandsgruppen lieferte und somit den Dschihad unterstützte.
In der Folge kam das Land nicht zur Ruhe und ab 1994 wurde die Taliban stärker. 1996 nahm sie die afghanische Hauptstadt Kabul ein, vertrieb Widerstandstruppen in den äussersten Norden und führte, die vor allem für ihre Frauen-, Homo- und Transfeindlichen Gesetze bekannte Scharia ein.
Nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 marschierte die USA unterstützt durch die NATO in Afghanistan ein und entmachtete die Taliban, die sich zuvor geweigert hatte gegen die Al Quaida vorzugehen. Nach 20 Jahren blutigem Krieg in Afghanistan in denen es den NATO-Truppen nicht gelang eine Demokratie aufzubauen, auch weil sie sich auf in der Bevölkerung als korrupt diskreditierte Anführer verliess, zog sich diese 2021 in kürzester Zeit und ohne Plan für die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Afghanistan zurück. In der Folge konnten die Taliban das Land in nur vier Wochen oft kampflos zurückerobern. Dabei erbeuteten sie auch zahlreiche Waffen, die die NATO-Truppen zurückgelassen hatten.
Was viele schon 2001 wussten ist heute klarer denn je. Terrorismus lässt sich nicht mit Krieg lösen. Vielmehr sollte es darum gehen die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern und alle in Demokratische Prozesse miteinzubeziehen. Aber der Krieg dient auch einem anderen Zweck. Dieser kurbelt nämlich die Wirtschaft an: Waffen werden produziert, Technologien entwickelt, Gebiete ausgebeutet, Märkte erschlossen. In Afghanistan gibt es zudem zahlreiche Bodenschätze. Vom Waffenhandel, der Ausbeutung von Bodenschätzen, der Entwicklung neuer Kriegs-Technologien und internationalen Geldflüssen profitiert nicht zuletzt auch die Schweiz.
Die Lösung für die bewaffneten Konflikte dieser Welt kann aus unserer Sicht daher nur die Überwindung des Kapitalismus sein mit der einhergehenden Entmachtung der reichen Eliten die ihr Wohlstand auf Kosten aller erbeuten.
Was wir aber jetzt tun müssen ist sicherzustellen, dass alle, die das Land verlassen wollen oder müssen, dies auch können. es gilt Grenzzäune abzureissen und sichere Fluchtwege zu schaffen. Wir dürfen die Menschen in Afghanistan nicht den Launen der Taliban überlassen. Noch im Juni 2021 wollte die Schweiz 144 Afghan*innen ausschaffen. Wir müssen uns dafür einsetzten, dass der Ausschaffungsstopp nicht aufgehoben, sondern auf möglichst alle anderen Länder ausgeweitet wird. Für eine Welt ohne Grenzen!