Richard-Wagner-Weg umbenannt!

Gestern Abend haben Mitglieder der ausserparlamentarischen linken Gruppierung RESolut den Richard-Wagner-Weg im Luzerner Tribschenquartier umbenannt. Neu soll er nach der 2004 in Genf verstorbenen Fluchthelferin Aimée-Stitelmann benannt werden.

Der deutsche Komponist, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent Richard Wagner lebte von 1866 bis 1872 im heutigen Tribschenquartier in Luzern[1]. Bis heute befindet sich dort das Richard-Wagner-Museum, der Richard-Wagner-Weg führt zum Museum und in der nahen Ufschötti befindet sich das Wagner-Denkmal[2]. Zu viel Verehrung und Verklärung für die Luzerner Gruppe RESolut. Sie kritisiert insbesondere Wagners Antisemitismus. Wagner sei Wegbereiter für den „modernen“ Antisemitismus[3] gewesen teilt die Gruppe mit. So bediente sich Richard Wagner etwa einem ähnlichen Vokabular wie der spätere, glühende Wagner-Fan Adolf Hitler.

In seiner Schrift, „Das Judentum und die Musik“ schrieb Wagner: „Der Jude an sich sei unfähig sich künstlerisch auszudrücken“. In einem Brief an König Ludwig II. vom 22.11.1881 „dass ich die jüdische Race für den geborenen Feind der reinen Menschheit und alles Edlen in ihr halte: dass namentlich wir Deutschen an ihnen zu Grunde gehen werden, ist gewiss, und vielleicht bin ich der letzte Deutsche, der sich gegen den bereits alles beherrschenden Judaismus als künstlerischer Mensch aufrecht zu erhalten wusste“[4]. Der Antisemitismus des späten Richard Wagners ab 1850 ist kein Geheimnis. Seine Ehrung in Luzern für die Gruppe RESolut unverständlich.

RESolut fordert deshalb, dass der Richard-Wagner-Weg in Aimée-Stitelmann-Weg umbenannt wird. Die 1925 in Paris geborene Aimée Stitelmann-Stauffer zog vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges nach Genf und wurde 1945 von einem Militärgericht zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt, weil sie jüdischen Kindern zur Flucht in die Schweiz verholfen hat.[5] Im März 2004 war die Lehrerin die erste Fluchthelferin, die aufgrund eines neuen Gesetzes formell rehabilitiert wurde. Eine Wiedergutmachung erhielt Aimée Stitelmann-Stauffer, die am 20. Dezember 2004 in Genf verstarb, aber nie.[6]

Aimée Stitelmann nahm nie Geld für ihre Fluchthilfe. Sie handelte aus politischer und moralischer Überzeugung mit gerade einmal 17 Jahren half sie das erste Mal jüdischen Kindern bei der Flucht mehr als einem duzend Kindern rettet sie wohl insgesamt das Leben. Nach der Flüchtlingshilfe für Juden und Jüdinnen hatte sie sich in ihrem Leben im Kampf gegen den Vietnamkrieg engagiert, gegen die Franco-Diktatur in Spanien und in jüngerer Zeit für Asylsuchende und papierlose Immigrant*innen. Von 1953 bis 1957 engagierte sie sich in der kommunistischen Partei in Israel und kehrte anschliessend in die Schweiz zurück, wo sie Mitglied der Partei der Arbeit war.[7]

Für RESolut steht Aimée Stitelmann-Stauffer stellvertretend für mehrere Fluchthelfer*innen. Menschen auf dem Weg zum Richard-Wagner-Museum sollen daran erinnert werden, wo Antisemitismus hinführen kann. Das Frau Stitelmann-Stauffer eben eine Frau war sei ein Bonus, denn diese seien in den Strassennamen chronisch untervertreten.

[1] https://richard-wagner-museum.ch/geschichte/tribschener-zeit/

[2] https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/stadt-region-luzern/hingeschaut-was-die-skulptur-auf-der-luzerner-ufschoetti-mit-richard-wagner-zu-tun-hat-ld.2489827?reduced=true

[3] https://www.sueddeutsche.de/politik/judenhasser-und-komponist-der-paranoia-fall-richard-wagner-1.1678112

[4] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/160065/richard-wagners-antisemitismus/

[5] https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044028/2010-10-22/

[6] https://www.woz.ch/0535/fluchthilfe/nur-die-erwischten-sind-bekannt

[7] https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044028/2010-10-22/

Stoppt die Isolation in den Bundes-Asylzentren

Stoppt die Isolation in den Bundes-Asylzentre

Am Dienstag und Mittwoch kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Asylbewerber*innen im Asylzentrum Glaubenberg, mehrere Personen wurden verletzt. Ausserdem berichten die Bewohner*innen, dass sie in den Zimmern eingeschlossen seien und nichts zu essen bekommen.

Viele von ihnen sind verängstigt. Sie sagen, dass das Bundes-Asylzentrum Glaubenberg kein sicherer Ort ist. Mehrere befinden sich in einem Hungerstreik. Besonders betroffen sind auf dem Glaubenberg untergebrachte Kinder.

Wir stehen den Bundes-Asylzentren schon lange kritisch gegenüber. Die neusten Ausschreitungen und die Berichte, dass die Kapazität sogar noch erhöht werden soll, bringen das Fass zum überlaufen. Wir fordern deshalb die sofortige Schliessung der Bundes-Asylzentren. Schutzsuchende sollen nach ihren Bedürfnissen und Wünschen untergebracht werden.

Das inhumane Ghettoisieren von Menschen in abgelegenen Gegenden hat schon lange versagt. Immer wieder kommt es zu Spannungen oder Auseinandersetzungen in den Bundes-Asylzentren. Wir erinnern ausdrücklich daran, dass es bei den Bewohner*innen des BAZ Glaubenberg um Schutzsuchende Menschen handelt und darunter auch Kinder sind. Viele von ihnen haben auf Grund von Flucht und Vertreibung psychische Probleme.

Die Entmenschlichunng derer, die wie Aussätzige ausserhalb der Stadtmauern de facto gefangen gehalten werdenden, Schutzsuchenden und die daraus resultierenden neusten Auseinandersetzungen sind die Konsequenz der vorherrschenden unmenschlichen Politik in diesem Land und ganz Europa!

Menschen, die vor Krieg, Armut, Klimakatastrophen und anderem Elend fliehen, muss eine Perspektive geboten werden. Sie dürfen nicht fern ab der Gesellschaft abgeschottet werden. Wir fordern die Möglichkeit zur Integration statt Isolation!

Deshalb müssen die Bundes-Asylzentren jetzt geschlossen werden. Nicht nur auf dem Glaubenberg.

Alll Eyes On Iran Demo in Luzern

 

All Eyes On Iran Demo Luzern

Am 13. September 2022 zwischen 18:00 und 18:30 verliess Jina Mahsa Amini die U-Bahn mit ihren drei Begleiter*innen, als sie von der iranischen Sittenpolizei wegen angeblich «unislamischer Kleidung» angehalten wurde. Unter Protest wurde sie gewaltsam festgenommen ihrem ebenfalls protestierenden Bruder, der sie begleitete, wurde mitgeteilt, dass Mahsa eine „Erziehungs- und Orientierungs-Lektion“ erhalten und nach einer Stunde freigelassen würde. Dazu sollte es aber nie kommen.

Ihre drei Begleiter*innen folgten dem Polizeiwagen zur Vozava Polizeistation, wo sie 2 Stunden auf Mahsa wartete. Nach ihren Angaben hörten sie und andere beim Warten Schreie aus der Wache. Viele Frauen, die das Gebäude verliessen, erklärten: „Die haben da drin jemanden umgebracht.“ Nach anderen Angaben sagten sie: „Sie haben sie [Jina Mahsa Amini] getötet.“

Später freigegebene Überwachungsvideos zeigen, wie Jina mit anderen Frauen aus einem Polizeibus stieg und die Stufen zur Polizeiwache hinaufgeführt wurde. Dort saß sie eine Weile in einem Warteraum, stand dann auf, sprach eine Polizistin an und zeigte ihr ihren langen Umhang. Um 7:56 Uhr legte sie ihre Hände auf ihren Kopf, streckte sich kurz und brach dann zusammen.

Nach ihrem Kollaps kam ein Krankenwagen und brachte sie in das Kasra-Krankenhaus in Teheran. Laut ihrem Cousin brauchte der Krankenwagen 30 Minuten bis zur Polizeiwache und nochmals anderthalb Stunden bis zum Krankenhaus. Nach einem Krankenhausbericht erlitt Jina Amini ein Schädel-Hirn-Trauma und war schon bei der Ankunft medizinisch tot. Sie lag noch zweieinhalb Tage lang im Koma, bis sie am 16. September 2022 offiziell für tot erklärt wurde.

Am 21. September 2022 wäre sie 23 Jahre alt geworden

Jina ist Mahsas kurdischer Name, der im Iran verboten ist, dennoch kannten sie alle nur unter dem Namen Jina, weshalb auch wir sie im weiteren Verlauf Jina nennen, werden.

Jina wollte ein unabhängiges Leben nach eigenen Entscheidungen. Verwandte beschrieben sie als scheu, freundlich, hilfsbereit gegenüber Gästen, immer lächelnd und voller Begeisterung und Energie. Genau wie viele andere iranische Frauen lehnte sie die stattliche Hidschab Pflicht ab. Neben Mode liebte sie Musik, Tanz, Reisen, Kunst und Literatur.

Jinas Tod löste im Iran die heftigsten Proteste seit dem Machtantritt des Regimes 1979 und eine unfassbare Welle der Repression aus. Bis zum 8. Dezember 2022 registrierte die Menschenrechtsorganisation HRANA 481 namentlich bekannte sowie etwa 130 unbekannte Todesopfer der Proteste im Iran ab September 2022.

Während die Proteste im Iran für mehr Frauenrechte und gegen das Regime anhalten, ist die internationale Aufmerksamkeit schon lange abgerückt. Im Iran sind Todesstrafen nach unfairen Prozessen so wie Folter und sexuelle Gewalt an der Tagesordnung. Das Regime klammert sich mit allen Mitteln an die Macht und hat es dabei vor allem auf ethnische Minderheiten abgesehen.

Wir fordern die internationale Zivilgesellschaft dazu auf, ihr unbedingte Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Lasst uns dafür und in Solidarität mit der protestierenden Bevölkerung im Iran, ein Jahr nach Jinas offiziellem Tod in Luzern auf die Strasse gehen

Jin Jiyan Azadi!

Heute Tag X Demo Rojava verteidigen

Im Rahmen der internationalen Kampagne Rise up for Rojava gehen wir heute auch in Luzern auf die Strasse. Dazu treffen wir uns um 18:00 Uhr auf dem Mühleplatz in Luzern

In der Nacht zum Sonntag hatte die Türkei in mehreren Angriffswellen dutzende Luftschläge gegen die nordostsyrischen Autonomiegebiete sowie die Kurdistan-Region Irak geflogen mindestens 35 Menschen wurden getötet und Dutzende weitere verletzt, viele der Angriffe richteten sich gezielt gegen zivile Siedlungsgebiete. Am Montag hat der türkische Regimechef Erdogan dann einen neuen Angriffskrieg gegen die kurdischen Regionen in den beiden Nachbarländern angekündigt. Man sei derzeit dabei zu entscheiden, nicht ob, sondern wie groß die „Bodenoffensive“ ausfallen werde, sagte Erdogan in gewohnt martialischer Manier. Eine neuerliche Invasion an der Südgrenze der Türkei war schon vor sechs Monaten verkündet worden.

Während die Türkei zu Wochenbeginn ihre Angriffe auf die Autonomiegebiete in Nord- und Ostsyrien (AANES) sowie Südkurdistan fortsetzte und eine neue Invasion entlang ihrer Südgrenze ankündigte, hat die Kampagne #RiseUp4Rojava den „Tag X“ ausgerufen. In einer Stellungnahme erklärt das international aktive Bündnis:

„Es ist nun mehr als ein Jahr her, dass wir unser Tag-X-Konzept erneuert haben und dazu aufriefen, sich für diesen Tag vorzubereiten. Für uns war immer klar, dass das Tag-X-Konzept nur für bestimmte Szenarien wirkt, doch was, wenn die Feinde unseres Kampfes, was wenn der türkische Staat nicht nach diesen Szenarien agieren? Mehr als drei Jahre lang wird Rojava nun tagtäglich angegriffen. Drohnen, Luftschläge, Artilleriebeschuss, lokale und regionale Offensiven der türkisch unterstützten Söldnerbanden sowie das Abschneiden der Wasserzufuhr und die Zerstörung essentieller Infrastruktur durch Embargo und politische Isolation: das Jahr 2022 wurde speziell durch diese Vorgänge geprägt. Die internationalen Hegemoniekräfte, in Form von Russland und den USA, haben der Türkei grünes Licht für jedes ihrer Vorhaben erteilt. Ausgehend von der Realität vor Ort hier in Rojava sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ein weiteres Warten auf den „Tag X“ nur weiter in die Passivität drängen wird und uns im entscheidenden Moment handlungsunfähig lässt. Wir müssen uns sehr klar hierüber sein: Rojava befindet sich im Krieg! Rojava wird angegriffen! Deshalb müssen wir begreifen, Tag X ist jetzt!

Wir sehen außerdem, dass zur gleichen Zeit, in der Rojava und Südkurdistan massiv bombardiert werden, der brutale Versuch des iranischen Regimes, den andauernden Kampf des Volkes in Ostkurdistan (Rojhilat) und Iran niederzuschlagen, eine neue Qualität erreicht hat. Genau wie die Türkei bombardiert auch Iran Kurdistan. Diese Situation führt uns wieder einmal die Realität des kurdischen Volkes und womit es konfrontiert wird, sobald es nach einem selbstbestimmten Leben verlangt, vor Augen. Jede/r muss nun verstehen, dass es die Frauen Rojavas, die Guerilla in den kurdischen Bergen, das kurdische Volk waren, die den Slogan „Jin Jiyan Azadî“ prägten. Der Kampf der Menschen in den Straßen Rojhilats und Irans, der Widerstand der Guerilla in den Bergen und der Kampf der Bevölkerung von Rojava sind EINS und können nicht voneinander getrennt verstanden werden!

Deshalb rufen wir alle Kräfte dazu auf, augenblicklich aktiv zu werden und auf die Straße zu gehen. Wo auch immer auf dieser Erde ihr seid: Zeigt eure Unterstützung für die Bevölkerung von Rojava!

→ Setzt euren Aktionsplan in die Tat um!

→ Block, Disturb, Occupy! Organisiert Demonstrationen, Proteste und werdet kreativ!

→ Nehmt an den kommenden Action-Days vom 30.11. – 03.12. teil. #WeSeeYourCrimes

Filmabend El Entuisasmo

Die FAU zeigt folgenden Film

07.11.2022 19:30 ROMP Steinenstrasse 17
El Entusiasmo

Ein Dokumentarfilm von Luis E. Herrero, Spanien 2018, 80 min, HD, Spanisch/Katalanisch mit deutschen Untertiteln, FSK 12

1975 starb Europas letzter faschistischer Diktator: Francisco Franco. Sein Tod machte in Spanien den Weg frei für eine aufbegehrende Jugend, die vieles nachzuholen hatte. Aber auch die exilierten Kämpfer aus dem Spanischen Bürgerkrieg kehrten zurück. In dieser Phase der sogenannten Transición, dem Übergang von der Diktatur zur bürgerlichen Demokratie, schien alles möglich – selbst der Traum, die Revolution von 1936 zu beenden. Der Film legt den Fokus auf Francos erbittertsten Gegner: die Anarchisten und Syndikalisten. Ihre Organisation, die Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT), bis zum Sieg Francos ein entscheidender Faktor in der spanischen Gesellschaft, erlebte eine Renaissance. In nur zwei Jahren wurde aus einer klandestinen Untergrund-Organisation wieder eine Massenbewegung. Sie organisierte Versammlungen mit hunderttausenden Teilnehmern, Libertäre Tage, Streiks und Widerstand gegen den neuen liberalen Kapitalismus. Schnell zerrieb sich dieser Aufbruch allerdings nicht nur in internen Konflikten, sondern wurde auch massiv durch geheimdienstliche Interventionen sabotiert. »El Entusiasmo« ist auch die Geschichte einer Niederlage.

 

RESolut fordert Beendigung der Werbekampagne der Luzerner Polizei

Die Luzerner Polizei fährt zurzeit eine aufwändige Kampagne um neue Anwerber*innen für den Beruf des/der Polizist*in zu finden. Die ausserparlamentarische linke Gruppierung RESolut kritisiert diese scharf und weist auf die strukturellen Probleme innerhalb der Polizei hin. 

Ob Spezialeinheiten oder Polizist*innen in Vollmontur: Es sind mit Action aufgeladene Bilder, mit denen die Luzerner Polizei im Moment neue Bewerber*innen sucht. Unter dem Slogan «117 Prozent du» präsentiert sich die Polizei als attraktive Arbeitgeberin. Dieses Vorgehen kritisiert nun die linke Gruppierung RESolut scharf. «Mit solchen Bildern wird ein falsches Bild der Polizeiarbeit vermittelt und gezielt Rambos und Adrenalinjunkies rekrutiert» sagt ein Sprecher von RESolut. Diese Bewerber*innen würden den Beruf des/der Polizist*in suchen, um Action zu erleben und nicht um anderen Menschen zu helfen. Mit einer solchen Einstellung sei die Wahrung der Verhältnismässigkeit schwierig. «Die Polizei sieht sich selber gerne in einer passiven Rolle als reine Bewahrerin des Gesetzes. Doch die gewählten Bilder zeigen die Polizei in einer konfrontativen und repressiven Haltung. Also genau so, wie sie sich auch meist verhält.».

Kein Vertrauen in die Leitung der Polizei  

Vertrauen, dass Bewerber*innen ohne die nötige Sozialkompetenz aus dem Bewerbungsverfahren ausgeschlossen werden, hat RESolut nicht. «Wer so wirbt, zieht bewusst eine Klientel an, das vor allem Interesse an einem actionreichen Alltag hat. Und wer eine mitfühlende, besonnene Art hat und den Korpsgeist nicht unhinterfragt mitträgt, wird bei der Polizei früher oder später hinausgedrängt». Ausserdem sei die Polizei verzweifelt auf der Suche nach mehr Polizist*innen. Dass der Beruf unattraktiv geworden ist, sei allerdings vor allem ein hausgemachtes Problem. «Die tiefgreifenden Probleme innerhalb der Polizei haben den Beruf für Menschen, die diesen verantwortungsvoll und zum Wohle und Schutz von diskriminierten Gesellschaftsgruppen ausüben möchten, nicht mehr annehmbar gemacht». Als weiteren Punkt nennt RESolut die Tatsache, dass nur Menschen mit Schweizer Staatsangehörigkeit in Luzern Polizist*in werden können. «Die Polizei ist so nicht ein Spiegel der ganzen Gesellschaft, sondern schliesst talentierte Bewerber*innen nur aufgrund der fehlenden Staatsbürgerschaft aus.»

Fehltritte bereits in der Vergangenheit  

Die Luzerner Polizei müsse über die Bücher gehen und eine neue Strategie einschlagen. «Die gegenwärtige Werbekampagne zeigt die Polizei als das, was sie zum Beispiel für viele Menschen mit Fluchterfahrung bereits ist: Eine Bedrohung und Ursache physischer und psychischer Gewalt». Durch die Zementierung dieses Bildes würde das Vertrauensverhältnis zur Bevölkerung noch weiter zerrüttet. «Viele Menschen fühlen sich nicht mehr sicher, wenn sie die Polizei sehen. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall». RESolut warnt vor Zuständen wie in den USA und folgert, die einzig richtige Handlung sei das Stoppen der Werbekampagne.
Bereits 2020 geriet eine Werbekampagne der Luzerner Polizei in die Kritik. Damals machte sie Werbung mit einem Bild auf dem es aussah, als knie ein Polizist auf dem Hals einer Person, die festgenommen wird. Dies war kurz nach der Ermordung George Floyds in den USA, der bei einer ähnlichen Aktion ums Leben kam.

Polizei abschaffen oder reformieren?

Für RESolut ist klar, dass in einer diskriminierungsfreien und egalitären Gesellschaft die Institution der Polizei in ihrer jetzigen Form nicht existieren dürfte, respektive gar nicht könnte. Alleine schon deswegen, weil die Polizei selber ein strukturelles Rassismusproblem hat und die hierarchische Struktur und der Korpsgeist Selbstkritik und Veränderungen von innen heraus praktisch verunmöglichen. Doch RESolut ist sich auch bewusst, dass wir aktuell in einer patriarchalen Gesellschaft voller Alltagsrassismus, Trans- und Homophobie und vielen weiteren Diskriminierungsformen leben. Und wenn in Fällen von sexuellen Übergriffen, häuslicher Gewalt oder Angriffen auf trans personen Polizist*innen zum Schutz der Opfer handeln, dann ist dies im Jahr 2022 eine notwendige Intervention. Das Problem liegt nicht bei den einzelnen Menschen in Uniform, sondern im System und der Rolle, welche Polizist*innen in vielen Fällen ausüben müssen. Die Abschaffung der Polizei muss einhergehen mit der Abschaffung unseres patriarchalen und kapitalistischen Gesamtsystems. In diesem ist die Polizei, wie alle andere Institutionen welche Herrschaft ausüben, nicht reformierbar.

Lasst uns die Revolution in Rojava gegen die türkischen Invasionskriege verteidigen!

Wir befinden uns im 11. Jahr der Nord- und Ostsyrien-Rojava-Revolution. So wie diese Revolution eine starke Hoffnung für die Völker Nord- und Ostsyriens geschaffen hat, ist sie auch ein gutes Beispiel der Solidarität für die Völker des Nahen Ostens, Europas, der Welt und wurde von allen demokratischen Kräften und Völkern, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen, begrüsst. Lange Zeit wurde und wird die Revolution gegen alle reaktionären und status-quo-Kräfte verteidigt. Die Völker Nord- und Ostsyriens verteidigen diese Revolution und treten keinen Schritt zurück.
Der Diktator Erdoğan und der türkische Staat sind seit Beginn der Revolution eine Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität in Nord- und Ostsyrien. Das Erdogan-Regime organisiert reaktionäre Banden vor Ort und greift die Menschen in Rojava an.
Die Angriffe auf Nord- und Ostsyrien nehmen von Tag zu Tag zu, und der türkische Staat tut alles, um den revolutionären Prozess zunichte zu machen.
Mit der stillschweigenden Billigung der internationalen Gemeinschaft setzt Erdogan seine Strategie der ethnischen Säuberung fort, so wie er es heute tut. Die internationalen Mächte, die zu diesen Massakern schweigen, machen sich mitverantwortlich. Die türkische Armee bombardiert die Städte im Nordosten Syriens aus der Luft und am Boden, und diese Angriffe folgen auf eine Reihe von Tötungen von Zivilist:innen durch türkische Militärdrohnen in den letzten Monaten. Das Ziel von Erdoğan und dem türkischen Staat ist klar: die ethnische Säuberung der Kurd:innen. Darüber hinaus richten sich diese Angriffe auch gegen die assyrischen Christ:innen in der Region. Als Folge dessen
erzielt der türkische Staat eine Destabilisierung der Revolution in Nord- und Ostsyrien.
In diesem Zusammenhang hat der türkische Staat Defacto-Verwaltungen in Efrin, Serekaniye und Gri Spi durch Invasionsangriffe errichtet. In diesen Angriffen werden die Pläne zur Ausdehnung der Besatzung auf ganz Nord- und Ostsyrien deutlicher und er will die demokratische autonome Selbstverwaltung, die in Rojava zum Leben erwacht ist, vollständig beseitigen. Der türkische Staatschef Erdoğan, der in diesem Zusammenhang diplomatische Gespräche führt, versucht, durch Manipulationen auf der internationalen Bühne die Grundlage für einen umfassenden Angriff auf Rojava zu schaffen. Er vertieft das Chaos im Nahen Osten, um seine neo-osmanischen Träume zu verwirklichen und das Gleichgewicht der Kräfte auf seine Achse zu verlagern, indem er sich eine Einflusssphäre verschafft.
Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, sich auf die Seite der Revolution und der Menschen in Nord- und Ostsyrien zu stellen. Die von der Türkei unterstützen ISIS-Banden haben lange Zeit versucht, die Revolution in Rojava zunichte zu machen, und die Völker haben sich dagegen gewehrt. Nun ist es notwendig, sich mit den Völkern in Nord- und Ostsyrien zu solidarisieren. Jetzt ist es an der Zeit, dass alle fortschrittlichen, demokratischen und freiheitlichen Kräfte die Revolution in Rojava zu unterstützen. Wir rufen die gesamte Menschheit auf, sich mit den Völkern Nord- und Ostsyriens (Armenier, Kurden, Assyrer, Chaldäer, Araber, Turkmenen…) zusolidarisieren.
Lasst uns gemeinsam die Revolution verteidigen! Nieder mit dem Faschismus! Alle zusammen fürdie Selbstbestimmung der Völker!

Rede Keine Erdölparty Demo

Mit Saudi Aramco, ExxonMobil und Chevron haben sich diese Woche einige der grössten Erdölförderern im KKL Luzern getroffen. Diese treiben unsere Erde nicht nur unweigerlich in die Klimakatstrophe, sondern beuten auch die Menschen aus.

Seit dem Ausbruch des Russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben sie die Preise für Öl und Gas kontinuierlich in die Höhe getrieben. Wir lehnen diese Brennstoffe ab. In einem kürzlich veröffentlichten Text fordern wir auch andere Lösungen wie etwa ein Länderübergreifender gratis und besser ausgebauten öffentlichen Verkehr sowie Fahrräder für alle und Städtebau, der nicht auf Autos ausgelegt ist. Die Realität ist aber eine andere. Weil die Regierung versagt hat und insbesondere die Bürgerlichen den Ausbau alternativer Energien und den Ausbau des ÖVs blockieren, sind viele Menschen auf ein Auto oder zum Beispiel Heizöl angewiesen. Um zur Arbeit zu kommen, am sozialen Leben teilzunehmen, zum heizen oder oft auch Gas um zu kochen.

Der Bundesrat, der in den Monaten seit Anfang Jahr nichts unternommen hat, um die vorhersehbare Energiekrise mit nachhaltigen Massnahmen zu bekämpfen fordert nun heuchlerisch, dass wir Strom sparen. Wir, die wir ohnehin sparen, um die Umwelt zu schonen oder einfach, weil wir sowieso schon an allen Ecken sparen müssen.

Fast 40 Prozent soll der Strom teurer werden. Und es sieht so aus, dass diese Krise über den freien Markt, also über den Preis geregelt wird. Die reichen Eliten, die ohnehin schon mehr Energie brauchen als die armen Schlucker können weitermachen wie gewohnt. Den armen bleibt nichts anderes übrig als zu frieren, zu hungern und noch weniger am sozialen Leben teilzunehmen.

Kapitalismus nennt mensch das, die permanente Krise wird zur Umverteilung von unten nach oben genutzt. Die wenigen Reichen werden reicher, die vielen Armen werden ärmer und die Mittelschicht verschwindet zunehmend.

Niemensch wird sich wundern, wenn nach Abschluss des Geschäftsjahres wieder Milliarden Boni ausgezahlt und exorbitante Dividenden ausgeschüttet werden, denn es sind fette Zeiten für alle Profiteure der fossilen Energieträger Industrie. Doch diese fetten Zeiten sind jetzt vorbei. Wir fordern die Enteignung der gesamten Energie Industrie und die Vergesellschaftung der ganzen Wirtschaft. Nicht einige wenige Superreiche sollen über die Geschicke unserer Welt entscheiden, sondern wir alle! Der Neoliberalismus hat längst versagt!

Dieses widerliche System, gebaut auf Ausgrenzung und Ausbeutung können wir Menschen und die Erde sich nicht mehr leisten. Daher bleibt uns nur die Forderung nach der sozialen Revolution.

Keine Erdölparty in Luzern

🚨🚨Fordere JETZT, dass die Verantwortlichen der Klimakatastrophe sich nicht in Luzern treffen können!
🛢️🛢️Die CEO’s der weltgrössten Erdölkonzerne Saudi Aramco, Chevron, ExxonMobil wollen nächste Woche im KKL erörtern, wie sie die Welt noch schneller in den Klimakollaps treiben 🤮 Das kann nicht sein!
👉🖋️ Unterzeichne JETZT die Petition gegen die Erdölparty in Luzern:
🔥ES IST DRINGEND!🔥
👉https://act.campax.org/petitions/keine-erdolparty-in-luzern