Heute Tag X Demo Rojava verteidigen

Im Rahmen der internationalen Kampagne Rise up for Rojava gehen wir heute auch in Luzern auf die Strasse. Dazu treffen wir uns um 18:00 Uhr auf dem Mühleplatz in Luzern

In der Nacht zum Sonntag hatte die Türkei in mehreren Angriffswellen dutzende Luftschläge gegen die nordostsyrischen Autonomiegebiete sowie die Kurdistan-Region Irak geflogen mindestens 35 Menschen wurden getötet und Dutzende weitere verletzt, viele der Angriffe richteten sich gezielt gegen zivile Siedlungsgebiete. Am Montag hat der türkische Regimechef Erdogan dann einen neuen Angriffskrieg gegen die kurdischen Regionen in den beiden Nachbarländern angekündigt. Man sei derzeit dabei zu entscheiden, nicht ob, sondern wie groß die „Bodenoffensive“ ausfallen werde, sagte Erdogan in gewohnt martialischer Manier. Eine neuerliche Invasion an der Südgrenze der Türkei war schon vor sechs Monaten verkündet worden.

Während die Türkei zu Wochenbeginn ihre Angriffe auf die Autonomiegebiete in Nord- und Ostsyrien (AANES) sowie Südkurdistan fortsetzte und eine neue Invasion entlang ihrer Südgrenze ankündigte, hat die Kampagne #RiseUp4Rojava den „Tag X“ ausgerufen. In einer Stellungnahme erklärt das international aktive Bündnis:

„Es ist nun mehr als ein Jahr her, dass wir unser Tag-X-Konzept erneuert haben und dazu aufriefen, sich für diesen Tag vorzubereiten. Für uns war immer klar, dass das Tag-X-Konzept nur für bestimmte Szenarien wirkt, doch was, wenn die Feinde unseres Kampfes, was wenn der türkische Staat nicht nach diesen Szenarien agieren? Mehr als drei Jahre lang wird Rojava nun tagtäglich angegriffen. Drohnen, Luftschläge, Artilleriebeschuss, lokale und regionale Offensiven der türkisch unterstützten Söldnerbanden sowie das Abschneiden der Wasserzufuhr und die Zerstörung essentieller Infrastruktur durch Embargo und politische Isolation: das Jahr 2022 wurde speziell durch diese Vorgänge geprägt. Die internationalen Hegemoniekräfte, in Form von Russland und den USA, haben der Türkei grünes Licht für jedes ihrer Vorhaben erteilt. Ausgehend von der Realität vor Ort hier in Rojava sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ein weiteres Warten auf den „Tag X“ nur weiter in die Passivität drängen wird und uns im entscheidenden Moment handlungsunfähig lässt. Wir müssen uns sehr klar hierüber sein: Rojava befindet sich im Krieg! Rojava wird angegriffen! Deshalb müssen wir begreifen, Tag X ist jetzt!

Wir sehen außerdem, dass zur gleichen Zeit, in der Rojava und Südkurdistan massiv bombardiert werden, der brutale Versuch des iranischen Regimes, den andauernden Kampf des Volkes in Ostkurdistan (Rojhilat) und Iran niederzuschlagen, eine neue Qualität erreicht hat. Genau wie die Türkei bombardiert auch Iran Kurdistan. Diese Situation führt uns wieder einmal die Realität des kurdischen Volkes und womit es konfrontiert wird, sobald es nach einem selbstbestimmten Leben verlangt, vor Augen. Jede/r muss nun verstehen, dass es die Frauen Rojavas, die Guerilla in den kurdischen Bergen, das kurdische Volk waren, die den Slogan „Jin Jiyan Azadî“ prägten. Der Kampf der Menschen in den Straßen Rojhilats und Irans, der Widerstand der Guerilla in den Bergen und der Kampf der Bevölkerung von Rojava sind EINS und können nicht voneinander getrennt verstanden werden!

Deshalb rufen wir alle Kräfte dazu auf, augenblicklich aktiv zu werden und auf die Straße zu gehen. Wo auch immer auf dieser Erde ihr seid: Zeigt eure Unterstützung für die Bevölkerung von Rojava!

→ Setzt euren Aktionsplan in die Tat um!

→ Block, Disturb, Occupy! Organisiert Demonstrationen, Proteste und werdet kreativ!

→ Nehmt an den kommenden Action-Days vom 30.11. – 03.12. teil. #WeSeeYourCrimes

RESolut fordert Beendigung der Werbekampagne der Luzerner Polizei

Die Luzerner Polizei fährt zurzeit eine aufwändige Kampagne um neue Anwerber*innen für den Beruf des/der Polizist*in zu finden. Die ausserparlamentarische linke Gruppierung RESolut kritisiert diese scharf und weist auf die strukturellen Probleme innerhalb der Polizei hin. 

Ob Spezialeinheiten oder Polizist*innen in Vollmontur: Es sind mit Action aufgeladene Bilder, mit denen die Luzerner Polizei im Moment neue Bewerber*innen sucht. Unter dem Slogan «117 Prozent du» präsentiert sich die Polizei als attraktive Arbeitgeberin. Dieses Vorgehen kritisiert nun die linke Gruppierung RESolut scharf. «Mit solchen Bildern wird ein falsches Bild der Polizeiarbeit vermittelt und gezielt Rambos und Adrenalinjunkies rekrutiert» sagt ein Sprecher von RESolut. Diese Bewerber*innen würden den Beruf des/der Polizist*in suchen, um Action zu erleben und nicht um anderen Menschen zu helfen. Mit einer solchen Einstellung sei die Wahrung der Verhältnismässigkeit schwierig. «Die Polizei sieht sich selber gerne in einer passiven Rolle als reine Bewahrerin des Gesetzes. Doch die gewählten Bilder zeigen die Polizei in einer konfrontativen und repressiven Haltung. Also genau so, wie sie sich auch meist verhält.».

Kein Vertrauen in die Leitung der Polizei  

Vertrauen, dass Bewerber*innen ohne die nötige Sozialkompetenz aus dem Bewerbungsverfahren ausgeschlossen werden, hat RESolut nicht. «Wer so wirbt, zieht bewusst eine Klientel an, das vor allem Interesse an einem actionreichen Alltag hat. Und wer eine mitfühlende, besonnene Art hat und den Korpsgeist nicht unhinterfragt mitträgt, wird bei der Polizei früher oder später hinausgedrängt». Ausserdem sei die Polizei verzweifelt auf der Suche nach mehr Polizist*innen. Dass der Beruf unattraktiv geworden ist, sei allerdings vor allem ein hausgemachtes Problem. «Die tiefgreifenden Probleme innerhalb der Polizei haben den Beruf für Menschen, die diesen verantwortungsvoll und zum Wohle und Schutz von diskriminierten Gesellschaftsgruppen ausüben möchten, nicht mehr annehmbar gemacht». Als weiteren Punkt nennt RESolut die Tatsache, dass nur Menschen mit Schweizer Staatsangehörigkeit in Luzern Polizist*in werden können. «Die Polizei ist so nicht ein Spiegel der ganzen Gesellschaft, sondern schliesst talentierte Bewerber*innen nur aufgrund der fehlenden Staatsbürgerschaft aus.»

Fehltritte bereits in der Vergangenheit  

Die Luzerner Polizei müsse über die Bücher gehen und eine neue Strategie einschlagen. «Die gegenwärtige Werbekampagne zeigt die Polizei als das, was sie zum Beispiel für viele Menschen mit Fluchterfahrung bereits ist: Eine Bedrohung und Ursache physischer und psychischer Gewalt». Durch die Zementierung dieses Bildes würde das Vertrauensverhältnis zur Bevölkerung noch weiter zerrüttet. «Viele Menschen fühlen sich nicht mehr sicher, wenn sie die Polizei sehen. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall». RESolut warnt vor Zuständen wie in den USA und folgert, die einzig richtige Handlung sei das Stoppen der Werbekampagne.
Bereits 2020 geriet eine Werbekampagne der Luzerner Polizei in die Kritik. Damals machte sie Werbung mit einem Bild auf dem es aussah, als knie ein Polizist auf dem Hals einer Person, die festgenommen wird. Dies war kurz nach der Ermordung George Floyds in den USA, der bei einer ähnlichen Aktion ums Leben kam.

Polizei abschaffen oder reformieren?

Für RESolut ist klar, dass in einer diskriminierungsfreien und egalitären Gesellschaft die Institution der Polizei in ihrer jetzigen Form nicht existieren dürfte, respektive gar nicht könnte. Alleine schon deswegen, weil die Polizei selber ein strukturelles Rassismusproblem hat und die hierarchische Struktur und der Korpsgeist Selbstkritik und Veränderungen von innen heraus praktisch verunmöglichen. Doch RESolut ist sich auch bewusst, dass wir aktuell in einer patriarchalen Gesellschaft voller Alltagsrassismus, Trans- und Homophobie und vielen weiteren Diskriminierungsformen leben. Und wenn in Fällen von sexuellen Übergriffen, häuslicher Gewalt oder Angriffen auf trans personen Polizist*innen zum Schutz der Opfer handeln, dann ist dies im Jahr 2022 eine notwendige Intervention. Das Problem liegt nicht bei den einzelnen Menschen in Uniform, sondern im System und der Rolle, welche Polizist*innen in vielen Fällen ausüben müssen. Die Abschaffung der Polizei muss einhergehen mit der Abschaffung unseres patriarchalen und kapitalistischen Gesamtsystems. In diesem ist die Polizei, wie alle andere Institutionen welche Herrschaft ausüben, nicht reformierbar.

Lasst uns die Revolution in Rojava gegen die türkischen Invasionskriege verteidigen!

Wir befinden uns im 11. Jahr der Nord- und Ostsyrien-Rojava-Revolution. So wie diese Revolution eine starke Hoffnung für die Völker Nord- und Ostsyriens geschaffen hat, ist sie auch ein gutes Beispiel der Solidarität für die Völker des Nahen Ostens, Europas, der Welt und wurde von allen demokratischen Kräften und Völkern, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen, begrüsst. Lange Zeit wurde und wird die Revolution gegen alle reaktionären und status-quo-Kräfte verteidigt. Die Völker Nord- und Ostsyriens verteidigen diese Revolution und treten keinen Schritt zurück.
Der Diktator Erdoğan und der türkische Staat sind seit Beginn der Revolution eine Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität in Nord- und Ostsyrien. Das Erdogan-Regime organisiert reaktionäre Banden vor Ort und greift die Menschen in Rojava an.
Die Angriffe auf Nord- und Ostsyrien nehmen von Tag zu Tag zu, und der türkische Staat tut alles, um den revolutionären Prozess zunichte zu machen.
Mit der stillschweigenden Billigung der internationalen Gemeinschaft setzt Erdogan seine Strategie der ethnischen Säuberung fort, so wie er es heute tut. Die internationalen Mächte, die zu diesen Massakern schweigen, machen sich mitverantwortlich. Die türkische Armee bombardiert die Städte im Nordosten Syriens aus der Luft und am Boden, und diese Angriffe folgen auf eine Reihe von Tötungen von Zivilist:innen durch türkische Militärdrohnen in den letzten Monaten. Das Ziel von Erdoğan und dem türkischen Staat ist klar: die ethnische Säuberung der Kurd:innen. Darüber hinaus richten sich diese Angriffe auch gegen die assyrischen Christ:innen in der Region. Als Folge dessen
erzielt der türkische Staat eine Destabilisierung der Revolution in Nord- und Ostsyrien.
In diesem Zusammenhang hat der türkische Staat Defacto-Verwaltungen in Efrin, Serekaniye und Gri Spi durch Invasionsangriffe errichtet. In diesen Angriffen werden die Pläne zur Ausdehnung der Besatzung auf ganz Nord- und Ostsyrien deutlicher und er will die demokratische autonome Selbstverwaltung, die in Rojava zum Leben erwacht ist, vollständig beseitigen. Der türkische Staatschef Erdoğan, der in diesem Zusammenhang diplomatische Gespräche führt, versucht, durch Manipulationen auf der internationalen Bühne die Grundlage für einen umfassenden Angriff auf Rojava zu schaffen. Er vertieft das Chaos im Nahen Osten, um seine neo-osmanischen Träume zu verwirklichen und das Gleichgewicht der Kräfte auf seine Achse zu verlagern, indem er sich eine Einflusssphäre verschafft.
Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, sich auf die Seite der Revolution und der Menschen in Nord- und Ostsyrien zu stellen. Die von der Türkei unterstützen ISIS-Banden haben lange Zeit versucht, die Revolution in Rojava zunichte zu machen, und die Völker haben sich dagegen gewehrt. Nun ist es notwendig, sich mit den Völkern in Nord- und Ostsyrien zu solidarisieren. Jetzt ist es an der Zeit, dass alle fortschrittlichen, demokratischen und freiheitlichen Kräfte die Revolution in Rojava zu unterstützen. Wir rufen die gesamte Menschheit auf, sich mit den Völkern Nord- und Ostsyriens (Armenier, Kurden, Assyrer, Chaldäer, Araber, Turkmenen…) zusolidarisieren.
Lasst uns gemeinsam die Revolution verteidigen! Nieder mit dem Faschismus! Alle zusammen fürdie Selbstbestimmung der Völker!

Rede Keine Erdölparty Demo

Mit Saudi Aramco, ExxonMobil und Chevron haben sich diese Woche einige der grössten Erdölförderern im KKL Luzern getroffen. Diese treiben unsere Erde nicht nur unweigerlich in die Klimakatstrophe, sondern beuten auch die Menschen aus.

Seit dem Ausbruch des Russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben sie die Preise für Öl und Gas kontinuierlich in die Höhe getrieben. Wir lehnen diese Brennstoffe ab. In einem kürzlich veröffentlichten Text fordern wir auch andere Lösungen wie etwa ein Länderübergreifender gratis und besser ausgebauten öffentlichen Verkehr sowie Fahrräder für alle und Städtebau, der nicht auf Autos ausgelegt ist. Die Realität ist aber eine andere. Weil die Regierung versagt hat und insbesondere die Bürgerlichen den Ausbau alternativer Energien und den Ausbau des ÖVs blockieren, sind viele Menschen auf ein Auto oder zum Beispiel Heizöl angewiesen. Um zur Arbeit zu kommen, am sozialen Leben teilzunehmen, zum heizen oder oft auch Gas um zu kochen.

Der Bundesrat, der in den Monaten seit Anfang Jahr nichts unternommen hat, um die vorhersehbare Energiekrise mit nachhaltigen Massnahmen zu bekämpfen fordert nun heuchlerisch, dass wir Strom sparen. Wir, die wir ohnehin sparen, um die Umwelt zu schonen oder einfach, weil wir sowieso schon an allen Ecken sparen müssen.

Fast 40 Prozent soll der Strom teurer werden. Und es sieht so aus, dass diese Krise über den freien Markt, also über den Preis geregelt wird. Die reichen Eliten, die ohnehin schon mehr Energie brauchen als die armen Schlucker können weitermachen wie gewohnt. Den armen bleibt nichts anderes übrig als zu frieren, zu hungern und noch weniger am sozialen Leben teilzunehmen.

Kapitalismus nennt mensch das, die permanente Krise wird zur Umverteilung von unten nach oben genutzt. Die wenigen Reichen werden reicher, die vielen Armen werden ärmer und die Mittelschicht verschwindet zunehmend.

Niemensch wird sich wundern, wenn nach Abschluss des Geschäftsjahres wieder Milliarden Boni ausgezahlt und exorbitante Dividenden ausgeschüttet werden, denn es sind fette Zeiten für alle Profiteure der fossilen Energieträger Industrie. Doch diese fetten Zeiten sind jetzt vorbei. Wir fordern die Enteignung der gesamten Energie Industrie und die Vergesellschaftung der ganzen Wirtschaft. Nicht einige wenige Superreiche sollen über die Geschicke unserer Welt entscheiden, sondern wir alle! Der Neoliberalismus hat längst versagt!

Dieses widerliche System, gebaut auf Ausgrenzung und Ausbeutung können wir Menschen und die Erde sich nicht mehr leisten. Daher bleibt uns nur die Forderung nach der sozialen Revolution.

Zweite Medienmitteilung zu den Wohlfühltagen

Sehr geehrte Medienschaffende

Zahlreiche Medien haben über unseren offenen Brief[1] berichtet und dabei ein Licht auf verschiedene Kritikpunkte an den Luzerner Wohlfühltagen geworfen. Mit dieser zweiten Medienmitteilung möchten wir auf einige offene Punkte und auf die Stellungnahme der Messe Luzern AG, sowie der Organisator*innen eingehen. Ausserdem wollen wir etwas zu den Aussteller*innen sagen.

Die Messe Luzern AG

Wir sind enttäuscht von der Reaktion der Messe Luzern AG[2]. Bis vor kurzem war dort noch das Impfzentrum untergebracht, jetzt rollen sie den Verschwörungstheoretiker*innen den roten Teppich aus. Ob und wie viel Geld von der öffentlichen Hand an die Messe Luzern AG für Impfzentrum, Parlamentssessionen und Teststationen geflossen ist, können wir nicht eruieren. Zumindest im Fall von Patric Pedrazzoli ist es fragwürdig, ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Auf ihn werden wir weiter unten eingehen.

Die Veranstalter*innen

Die Veranstalter*innen um Marco Rossi, welcher in unseren Facebook-Kommentarspalten zunehmend unruhiger wird, haben ein Statement veröffentlicht[3]. Ihre Reaktion erstaunt uns wenig. Sie wissen genau, was sie da veranstalten und wen sie einladen. Enttäuschend ist allerdings, dass sie nicht auf unsere berechtigten Kritikpunkte eingehen. In ihrer Stellungnahme schreiben sie, dass sie bei den Aussteller*innen wie auch den Besucher*innen auf Selbstverantwortung setzen. Dieser Aussage widersprechen wir. Natürlich sind die Organisator*innen sowie die Vermieter*innen in der Pflicht, keine schädigenden Praktiken zu promoten. Menschen, die schwer krank sind und sich an jeden Strohhalm klammern, sind verständlicher Weise eher in der Situation, Heiler*innen zu glauben, die ihnen Heilung versprechen. Die deutsche Webseite «Perspektive Leben mit Krebs» warnt ausdrücklich vor sogenannten «Wunderheiler*innen»[4]. Das deutsche Krebsforschungszentrum räumt zwar ein, dass Spontanheilungen bei Krebs passieren. Diese seien aber extrem selten und liessen sich nicht fördern.[5] Sie warnen ebenfalls vor unseriösen Therapieangeboten.

Zum Vorwurf der Anonymität

Die Organisator*innen werfen uns vor, dass wir anonym bleiben wollen. Wir finden diesen Vorwurf absurd, denn ob anonym oder nicht, ändert sich nichts an der Richtigkeit unserer Kritik. Der Grund, warum wir in diesem Fall keine*n Pressesprecher*in anbieten können, ist durch die extreme Gefährlichkeit der Anhänger*innen von Daniele Ganser, wie die Republik berichtete[6], und Peter Fitzeks begründet. Gerade letztere haben eine hohe Affinität zu Waffen und schrecken auch vor Straftaten nicht zurück[7].

 

 

Patric Pedrazzoli

Patric Pedrazzoli hat inzwischen seine Heilversprechen («Bereits durfte ich tausende von Menschen behandeln und dabei kleine und grosse Wunder erleben. Chronische Krankheiten wurden stark gelindert oder verschwanden sogar vollständig. Von mir behandelte Menschen erlebten Heilung von Parkinson und Krebs, Blinde konnten wieder sehen und chronische Schmerzen sowie Depressionen und Burnouts verschwanden.») von seiner Homepage[8] gelöscht. Dies zeigt, dass ihm bewusst ist, dass seine Versprechen nicht nur verächtlich, sondern sogar illegal sein könnten. Keine Angst, wir haben den Screenshot gespeichert und schicken ihn Ihnen im Anhang mit. So viel zum Thema, der Messe Luzern AG seien keine Rechtswidrigkeiten bekannt.

Zu den Aussteller*innen:

Hans Freisinger

Hans Freisinger vertreibt Mineralien. Darunter auch Klinoptilolith. Vor der Anwendung Klinoptiloliths bei Pferden warnt Agroscope[9]. «Klinoptilolith verursacht Haut- und schwere Augenreizungen (H315, H319), ist gesundheitsschädlich beim Einatmen (H332) und kann die Atemwege reizen (H335)». Ausser auf den Hinweis, «Staub nicht einatmen» und «Für Kinder unzugänglich aufbewahren», verzichtet Hans Freisinger auf Gefahrenhinweise. Darüber, wie das Produkt angewendet werden soll oder wogegen es helfen soll, hüllt sich Herr Freisinger in Schweigen. Ein Blick auf andere Homepages[10] hilft da weiter. Dieses soll nämlich bei der Entgiftung und diversen weiteren Beschwerden helfen. Ausserdem bietet er diverse «Heilsteine» an.

Daniel Mittelbach

Daniel Mittelbach findet für alles eine Lösung. In einem Disclaimer schreibt er zwar, dass sein Coaching keine echte Therapie ersetzt, dennoch bietet er Hilfe bei Beschwerden wie Heuschnupfen[11] bis zu in früheren Inkarnationen geleisteten Schwüren an[12]. Seine Preise scheinen zwar moderat. Für reinen Hokus Pokus ist aber auch das zu viel.

Zweifel SiTec AG

Beim Geschäft mit der Angst will die Schweizer Firma Zweifel SiTec AG mitverdienen. Sie verkauft Wasserfilter. Auf der Startseite[13] verweisen sie prominent auf Artikel mit vermeintlichen Schreckensmeldungen zum Trinkwasser. Dazu schreiben sie: «Diese Tatsachen sollten uns hellhörig machen.» Wie viel so ein Filter kosten soll, erfährt mensch hingegen nicht auf der Homepage.

Tatiana Vega & Cordula Jüstel

Tatiana Vega und Cordula Jüstel verkaufen in ihrem Shop unter anderem «Merle Wasserglas Methode Münz- und Kartensets» diese kosten Euro 190.-[14]. Dabei soll das Wasserglas auf die Karte oder Münze gestellt werden, wobei sich die Schwingungen aktivieren. «Wir können die Schwingungsfrequenz nicht sehen, nicht riechen wie eine Rose oder schmecken oder fühlen. Wir nehmen sie jedoch trotzdem unbewusst in uns auf. Wir nehmen sie über die feinstofflichen Sinne wahr.» Und weiter: «Die Merle Wasserglas Methode kann Erwachsene, Kinder und Tiere unterstützen. Durch die tägliche Anwendung der Merle Wasserglas Methode, hast Du die Möglichkeit, schwierige, herausfordernde Situationen in Deinem Leben zu verändern und in die Eigenverantwortung zu kommen.». Mensch stelle sich ein krankes Kind vor, welches statt einem Arzt- oder einem Therapiebesuch, energetisiertes Wasser bekommt. Sowas für Kinder anzubieten, ist einfach verantwortungslos.

Für Euro 140.- können ausserdem die Merle Schwingungsglobuli für den Soforteinsatz[15] erworben werden. Diese sollen unter anderem beim Kinderwunsch, Grippe und Krankheit sowie in allen Notsituationen helfen.

Netzwerk Impfentscheid

Worum es bei diesem Netzwerk geht, fällt auf, sobald man die Homepage[16] aufruft. Da erscheint folgender Popup: «Für unsere Menschenrechte, die aktuell rechtswidrig massiv beschnitten sind, braucht es den Einsatz aller. Auch den von Ihnen. Danke.» Seit einiger Zeit gibt es keine neuen Blogeinträge mehr. Aus den alten geht aber hervor, dass es sich keinesfalls um neutrale Impfaufklärung handelt. Das Netzwerk Impfentscheid hat sich aktiv gegen die Coronapolitik engagiert. Diese Proteste waren auch hierzulande gut besucht von Rechtsextremist*innen[17]. Dass dieses Netzwerk gemäss eigenen Angaben[18] auch Baby- und Kindermessen besucht, ist höchst bedenklich, denn auch da ist ihre Einstellung genauso einseitig.

Fazit

Die Liste der Scharlatan*innen bei den Redner*innen setzt sich bei den Aussteller*innen fort. Klar kann gesagt werden, wer sowas kauft ist selbst schuld. Dahinter stecken aber perfide Maschen, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen und einige davon können lebensgefährlich sein.

[1] https://resolut.noblogs.org/post/2022/08/23/resolut-fordert-absage-der-luzerner-wohlfuehl-tage/

[2] https://www.zentralplus.ch/gesellschaft/massive-kritik-an-wohlfuehltagen-in-der-messe-luzern-2435157/

[3] https://www.wohlfuehl-tage.ch/stellungnahme/

[4] https://www.perspektive-leben-mit-krebs.de/menschen-und-erfahrungen/artikel/wunderheiler-erkennen-und-unbedingt-meiden

[5] https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/grundlagen/spontanheilung.php

[6] https://www.republik.ch/2019/04/13/die-methode-ganser

[7] https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/reichsbuerger-und-selbstverwalter/reichsbuerger-und-selbstverwalter_node.html

[8] https://patric-pedrazzoli.ch/profil/

[9] https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/nutztiere/futtermittel/futtermittelkontrolle/gesetzliche-grundlagen/klinoptilolith.html

[10] https://institut-naturheilverfahren.de/entgiftung-klinoptilolith

[11] https://pbc-harmony.com/angebote

[12] https://pbc-harmony.com/methoden-und-techniken-1

[13] https://www.zweifel-sitec-ag.ch/

[14] https://www.merleschule.com/shop/merle-wasserglas-methode-muenzenset/

[15] https://www.merleschule.com/shop/merle-schwingungsglobuli-fuer-den-soforteinsatz/

[16] https://impfentscheid.ch/

[17] https://tv.telebaern.tv/telebaern-news/offen-laut-und-gefaehrlich-rechtsextreme-szene-wird-in-der-schweiz-immer-deutlicher-145231319

[18] https://impfentscheid.ch/das-netzwerk/messeteilnahmen/

RESolut fordert Absage der Luzerner Wohlfühl Tage

Sehr geehrte Damen und Herren der Messe Luzern AG,
sehr geehrte Medienschaffende,

 

Vom 1. bis 4. September sollen in der Luzerner Messe Allmend die sogenannten «Wohlfühl Tage» stattfinden. Hinter einem harmlos klingenden Namen verstecken sich Esoterik, Extremismus und Betrügerei. RESolut ruft die Vermieter*innen der Luzerner Messe, die Luzerner Messe AG, dazu auf, ihre Hallen nicht für diese Scharlatane zur Verfügung zu stellen.

Zu den Gästen:

Patric Pedrazzoli

Ist einer von zahlreichen Heiler*innen an den Wohlfühltagen. Auf seiner Homepage gibt er Heilversprechen ab. So schreibt er: «Bereits durfte ich tausende von Menschen behandeln und dabei kleine und grosse Wunder erleben. Chronische Krankheiten wurden stark gelindert oder verschwanden sogar vollständig. Von mir behandelte Menschen erlebten Heilung von Parkinson und Krebs, Blinde konnten wieder sehen und chronische Schmerzen sowie Depressionen und Burnouts verschwanden.»[1]

Daniele Ganser

Der vor längerer Zeit gefallene Historiker Daniele Ganser ist einer der Verschwörungstherotiker*innen, die vorgeben nur Fragen zu stellen. «Tatsächlich aber stellt Ganser Suggestiv­fragen, reisst Zitate und Bildquellen aus dem Zusammen­hang und verschweigt alles, was nicht in sein Argument passt.»[2] Ganser fiel zwar selber nie rassistisch oder antisemitisch auf, allerdings hat er auch keine Berührungsängste. «So veröffentlichte Compact, eines der wichtigsten Organe der Neuen Rechten, einen Dialog zwischen Ganser und Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer einer neonazistischen Wehrsport­gruppe, die bereits 1980 verboten wurde.»[3]

Steffen Lohrer

Auf seiner Homepage behauptet Lohrer, dass sein Freund von einem Heiler im Dschungel Südamerikas von Tumoren bzw. Metastasen geheilt wurde. Er vermittelt, dass er diese Heilkraft auch besitzt[4]

Priska Simatha Wyss

Hat mit ihrem Gesang ein lukratives Einkommen gefunden. Sie schreibt: «Es können Seelenblockaden / Traumas aus dieser oder früheren Inkarnationen aufgelöst werden.» Für eine Stunde kassiert sie CHF 135.-, eine Sitzung dauere in der Regel 90 min, kostet also CHF 200.-. «Sie kann auch länger dauern, je nachdem, was sich zeigt und welche Themen du mit mir besprechen möchtest. Sie ist direkt in bar oder via TWINT zu begleichen.»[5] Immerhin schreibt sie, dass ein Termin bei ihr keinen Arztbesuch ersetze.

Patrick Kammerer (SEOM)

Stolze Preise verlangt auch der bayrische Rapper Patrick Kammerer. Für Konzerttickets in Deutschland verlangt er Euro 34.-, für solche in der Schweiz sogar Euro 45.-[6]. Das Geschäft scheint zu laufen. Karten für zahlreiche Shows werden in seinem Shop angeboten. Das Hamburger Abendblatt titelte: «Wohlfühlesoterik mit stolzem Preis.»[7]

Gianni Balducci

Der «Heiler» Gianni Balducci gibt die Schuld für Misserfolg seiner «Therapie», die im Übrigen wie die der anderen «Heiler*innen» nicht über die Krankenkasse abgerechnet werden kann, gleich selbst. «Sie werden unterstützt, wo Bereitschaft da ist, wo Veränderung geschehen darf.»[8]

Susan Froitzheim

Ist ein «Medium für Jenseitskontakte» aus Deutschland. Für eine 35-minütige Skypesitzung kassiert sie 189 Euro[9].

Bruno Erni

Gleich CHF 300.- kostet eine einstündige Sitzung beim Energie-Coach Bruno Erni[10] und Bruno Erni rechnet mit vielen Behandlungen: «Es vereinfacht die Heilung, wenn der Klient offen ist. Spürt ein Klient nach ca. 5 Behandlungen keine Verbesserung, sollte eine andere Heilmethode gewählt werden.»[11] Seine Heilmethode nennt er «mentale Aurachirurgie».

Birgit Fischer

Gesalzene Preise verlangt auch die Österreicherin Brigit Fischer[12]. Ausserdem vermittelt sie, dass ihre Therapie auch bei Krankheiten wie z.B. Krebs oder Trauma helfe[13].

Peter (Menschensohn) Fitzek

Peter Fitzek ist Reichsbürger und der Gründer des Königreich Deutschland. Die Reichsbürgerbewegung wird vom deutschen Verfassungsschutz überwacht[14] und fiel zuletzt vor allem durch den Sturm auf den Reichstag während den Corona Protesten 2020 auf[15]. In diesem Zusammenhang ist auch die Nähe zur rechtsextremen Szene auffällig. So schreibt die Konrad Adenauer Stiftung: «Und schließlich gehören zu der Bewegung auch klassische Rechtsextremisten und Rechtsextremistinnen. Die Bundesrepublik Deutschland gilt ihnen als „Diktat der Siegermächte“, das man zugunsten eines „Deutschen Reiches“ im deutsch-nationalistischen oder nationalsozialistischen Sinne überwinden will.»[16]

Im Dezember 2019 schrieb die Frankfurter allgemeine: «Das Landgericht Dessau-Roßlau hat den selbst ernannten „König von Deutschland“, Peter Fitzek, wegen Fahrens ohne Führerschein und Beleidigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.» und weiter: «In den vergangenen Jahren beschäftigten sich diverse Gerichte mit dem Deutschen. Fitzek akzeptierte die Urteile nie. Es ging etwa um unerlaubtes Betreiben von Bankgeschäften, Untreue und Verstöße gegen das Versicherungsaufsichtsgesetz.»[17] Peter Fitzek hat nämlich eine eigene Bank, Versicherung und Rentenkasse gegründet. Was mit dem Geld passiert, dass seine Anhänger*innen einzahlen, bleibt fraglich.

Fazit

Die Wohlfühl Tage haben ihren Namen nicht verdient. Passender wäre der Name Abzocker*innen Tage. Viele der Referent*innen bieten Heilung durch übersinnliche Kräfte oder Kontakt zu diesen an und ködern so verzweifelte Personen, die oft ohnehin schon nicht viel Geld haben. Solche Praktiken sind aber nicht nur schändlich, weil sie den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Sie können bis zum Tod führen, wenn sie bei Menschen mit schweren Krankheiten wie etwa Krebs angewendet werden, da sie echte Therapieformen verzögern oder verhindern, wie ein Beispiel aus dem Allgäu zeigt.[18] Diese Geschäfte gehören verboten und nicht gefördert in der Allmender Messe.

 

Freundliche Grüsse

 

RESolut

 

[1] https://patric-pedrazzoli.ch/profil/

[2] https://www.republik.ch/2019/04/13/die-methode-ganser

[3] https://www.compact-online.de/compact-streitgespraech-verwischt-vertuscht-verraten/

[4] https://www.lohrer-coaching.de/selbstheilung/

[5] https://seelenklang.ch/coaching/#

[6] https://seommusic.de/seom-shop/

[7] https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article235469805/Seom-im-Kulturwerk-Wohlfuehlesoterik-mit-stolzem-Preis.html

[8] https://gianni-balducci.ch/angebot/einzelsitzungen/

[9] https://www.susan-froitzheim.de/jenseitkontakte

[10] https://www.brunoerni.com/termin-online-buchen/

[11] https://www.brunoerni.com/termin-online-buchen/

[12] https://powersoul.at/

[13] https://powersoul.at/session/mediumship-training/

[14] https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/reichsbuerger-und-selbstverwalter/reichsbuerger-und-selbstverwalter_node.html

[15] https://www.welt.de/politik/deutschland/article233360633/272-Ermittlungsverfahren-nach-versuchtem-Sturm-auf-den-Reichstag.html

[16] https://www.kas.de/de/web/extremismus/rechtsextremismus/reichsbuerger

[17] https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mutmasslicher-reichsbuerger-peter-fitzek-muss-in-haft-16546162.html

[18] https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Krebstod-einer-Zwoelfjaehrigen-Wunderheiler-versprach-Hilfe-und-Susanne-starb-doch-id7178061.html

Luzern ist Bunt!

Nach der Demo vom 12. Juni als Coronaleugner*innen Hand in Hand mit Nazis durch die Stadt zogen und friedliche Gegendemonstrant*innen von Faschos vor den Augen der Polizei angegriffen wurden, kam es kurz darauf zu einer Kranzniederlegung beim Schlachtdenkmal durch Neonazis am 10.Juli in Sempach. Dagegen wollen wir am Samstag 31. Juli mit einer bewilligten Kundgebung beim Pavillon am Quai in Luzern ein klares Zeichen setzen. Wir wollen nicht tatenlos zusehen wenn schweizerfahnenschwingende Patriot*innen und Neonazis ihre menschenverachtenden Ideologien in Luzern oder sonst wo unwidersprochen verbreiten können. Wir leben in einer vielfältigen, diversen Gesellschaft und stehen ein für ein solidarisches Miteinander. Auf dem Programm stehen verschiedene Redebeiträge und Musik von DJ AKU AKU. Das Bündnis Luzern ist bunt besteht aus der Gruppe RESolut, Seebrücke Schweiz, Feministischer Streik Luzern, dem kurdischen Kulturverein, SP Stadt Luzern, Juso Luzern, Junge Grüne Luzern, Antifa Luzern, Infoladen Romp und anderen Gruppen, Vereinen, Organisationen und engagierten Einzelpersonen. Tragt Maske und haltet Abstand.

Gemeinsam auf die Strasse gegen Faschismus und Verschwörungsmythen.
Wir protestieren dagegen, dass an den Corona-Demos Neonazis nicht nur toleriert werden, sondern dass sogar gemeinsame Sache mit ihnen gemacht wird.

Kommt alle am Samstag 31. Juli um 13.00 zum Pavillon am Quai in Luzern.

#LU3107

 

Aufruf zur Antikriegsdemo

Hoch die grenzenlose Solidarität!

Blutige Konflikte sind zurzeit überall auf den Erdball zu finden.

Raketen fliegen zwischen Israel und Palästina hin und her. In Kolumbien sowie in Myanmar werden Menschen des Widerstands mit militärischer Gewalt getötet. Erdogan begeht immer noch Genozid an den Kurd:innnen, Marokko unterdrückt die Westsahara und Kongo verharrt seit über 20 Jahren in einem blutigen Konflikt über die Bodenschätze. Leider ist diese Aufzählung nicht abschliessend, es gibt noch viele weitere Konflikte und Kriege.

Die Ursachen für solche Konflikte sind oft geschichtlich und sozio-politisch verknüpft, sie führen auf alte Konflikte zurück, die nie richtig aufgearbeitet wurden. Es sind postkolonialistische Überbleibsel, aber auch die faschistische Vergangenheit ausgehend von Europa holt uns alle immer wieder ein.

Fakt ist, dass die Schweiz hier nie eine unschuldige Rolle spielt. Oft haben Schweizer Firmen ökonomische Verträge mit den Mächtigen, welche die Konflikte anführen. Zudem ist die Schweiz Waffenhändlerin, sie stellt die Waffen in der Schweiz her und exportiert sie. Die Schweiz profitiert also vom Elend dieser Konflikte. So viel zur Schweizer Neutralität und Transparenz.

Es ist unser kapitalistisches hierarchisches System, dass Menschen in jene Menschen unterteilt, in diejenigen die unterdrücken und die die unterdrückt werden. Das System begünstigt Kriege und ungerechte Machtverteilung. So dass wenige Menschen sehr hohe hierarchische Machtstellung geniessen, während andere um ihre Existenz kämpfen müssen. Lasst uns diese Ungerechtigkeit bekämpfen!

Wir fordern von der Schweiz Transparenz und den Stopp von Waffenexport. Die Schweiz muss damit aufhören Firmen, welche mit den mächtigen Kriegsherren Handel betreiben zu unterstützen. Stattdessen soll sie hinschauen sich mit den unterdrückten Menschen solidarisieren und allenfalls Sanktionen aussprechen. Die Schweiz muss endlich anfangen sich einzugestehen, dass sie ein Teil des Problems ist und dass wir vieles aufarbeiten müssen, wie zum Beispiel die Vergangenheit des Kolonialismus.

Wir rufen zu Demonstration auf, weil wir nicht die Augen verschliessen wollen. Weil wir wissen, dass eine andere Welt möglich ist. Eine Friedliche Welt. Denn sie ist unsere Welt und gehört nicht den wenigen Mächtigen!

Lasst uns mit den Menschen solidarisieren, welche sich mutig gegen die ausbeuterischen Machtstrukturen und Institutionen stellen. Lasst uns gemeinsam laut gegen ein kapitalistisches System protestieren, welches uns immer wieder in die Knie zwingt. Lasst uns an die Menschen gedenken, welche ihr Leben in diesen Kriegen verloren haben.

Bringt eure lautesten Stimmen, die «hässigstä» Parolen und die buntesten Transparente mit.

Denn es geht um Frieden FÜR ALLE und Krieg FÜR KEINE!